Was das Gehirn zum optimalen Lernen braucht

Wir alle kennen es, wir alle machen es - gleichzeitig tun wir uns auch oft schwer damit: Lernen.

Ja, wie lernt man eigentlich “richtig” oder “am Besten”?

Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Und wie sehr wird effektives Lernen in unserem Bildungssystem ermöglicht bzw. erschwert?

Das Gehirn ist das Zentralorgan des Lernens. Gerade während der Jugendphase ist es besonders “plastisch” - kann sich also besonders leicht verändern, um neue Verbindungen, sprich Wissen und Fähigkeiten, aufzubauen. Gleichzeitig sind jugendliche Gehirne äußerst sensibel und benötigen zum nachhaltigen, effektiven Lernen die richtigen, “gehirngerechten” Rahmenbedingungen.

Was also sind gehirngerechte Lernbedingungen?

  • Qualitative Wiederholung: Gelerntes noch am selben Tag wiederholen, so gelangt es ins Langzeitgedächtnis → Hausübungen oder Ganztagsschule. Gefestigt und vertieft wird das Wissen am besten durch sinnlich oder inhaltlich diverse Wiederholungen → Methodenvielfalt und Fächerübergreifendes!

  • Optimale Arbeitseinheiten: Um möglichst viel “Flow”, einen Zustand hoher Konzentration, zu ermöglichen, braucht es längere Lerneinheiten von 90-180 Minuten, die wiederum aus 30 Minuten Phasen (25 Min. Arbeit + 5 Min. Pause) bestehen. Doppelstunden, themen- und projektorientierter Unterricht, freie Lernzeit!

  • Pausen & Bewegung: Bewegung fördert Durchblutung und baut den Stress intensiver Denkarbeit ab → mindestens eine Stunde Sport pro Tag und regelmäßige Bewegungspausen. Auch Nichts-Tun ist produktiv, da so das “Default Mode Network” Inhalte verarbeiten und festigen kann. Idealerweise ist Nichts-Tun und Bewegung im ganzen Schultag, in jeder Stunde integriert!

  • Positive Gefühle: Sie motivieren und erhöhen die Lernbereitschaft und -effizienz. Mit positiver Psychologie lassen sich Begeisterung, Erfolgserlebnisse und allgemeines Wohlbefinden fördern sowie klare Erwartungen und Regeln etablieren. Genauso braucht es eine aufgeräumte, sinnlich angenehme Lernumgebung.

  • Soziales Umfeld: Bei Naturvölkern lernen Kinder hauptsächlich voneinander. Dazu braucht es entsprechende Kompetenzen - soziales Lernen, Achtsamkeit, Empathie, gewaltfreie Kommunikation - die durch Workshops, Projekte und Ausflüge gefördert und durch regelmäßiges Ausüben im Unterricht gefestigt werden können
  • Autor: Jakob Schneider

Zum Weiterlesen:

https://www.nsdr.co/post/the-ideal-length-of-time-for-focused-work-a-neurobiological-perspective-from-andrew-huberman

https://todoist.com/productivity-methods/pomodoro-technique

https://www.cambridge.org/elt/blog/2021/06/16/increase-learning-capacity-through-neuroscience/

https://www.cambridge.org/elt/blog/2018/09/04/adolescence-learning-teenage-brain/?utm_source=Wobl&utm_medium=organic&utm_content=woblcontent&utm_campaign=content

https://www.simplystrong.at/vital4brain

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