Chancengerechtigkeit im österreichischen Bildungssystem

  • Ist sie ein offizielles Ziel?
  • Inwieweit ist sie verwirklicht?
  • Können wir als Einzelpersonen etwas dafür tun?

Gerade in Wahlzeiten ist das Thema Chancengerechtigkeit allgemein und besonders im Bildungsbereich allgegenwärtig. Doch ist es eigentlich ein offizielles Ziel des Staates? Auf der Webseite des Bildungsministeriums sind vier Wirkungsziele für das österreichische Schulsystem zu finden.

Wirkungsziel 2 lautet:

Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen

Das Potential der österreichischen Bevölkerung ist nur dann voll entfaltbar, wenn das Bildungssystem den differenzierten Anforderungen der Schülerinnen und Schüler, ihren unterschiedlichen Talenten und Begabungen, ihren Interessen und gegebenenfalls ihrem Förder- und Aufholbedarf Rechnung trägt. Fragen der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit betreffen sowohl Einzelpersonen, als auch unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Deshalb kommt der Förderung der individuellen Begabungen und Leistungspotenziale sowie der Entwicklung von herausragenden Laufbahnen, aber auch den Fördermaßnahmen an Schulen mit geringen Leistungsergebnissen besondere Bedeutung zu.[1]

Und wie sieht es nun mit der Umsetzung dieses Wirkungsziels aus? Schauen wir mal bei ChatGPT nach. Da liest man im Fazit auf die Frage “Trägt das österreichische Bildungssystem für Bildungsgerechtigkeit bei?” folgendes:

Das österreichische Bildungssystem trägt in einigen Aspekten zur Bildungsgerechtigkeit bei, kämpft jedoch weiterhin mit erheblichen Herausforderungen. Besonders die frühe Selektion und der Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg sind zentrale Hindernisse auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Reformen und gezielte Förderprogramme sind notwendig, um diese Barrieren zu überwinden und allen Kindern und Jugendlichen gleiche Chancen zu ermöglichen.

Spannend sind die 5 Punkte, die ChatGPT als die Entscheidenden bei dieser Frage anführt:

  • Frühe Selektion und Differenzierung
  • Soziale Herkunft und Bildungserfolg
  • Zugang zu frühkindlicher Bildung
  • Förderprogramm und Integration
  • Bildungspolitische Reformen

Schauen wir auf die Soziale Herkunft. Da ist schnell zu erkennen, dass Bildung in Österreich oft vererbt wird. Siehe folgende Grafik [2]: 

Schnell kommt der Einwand: Das ist sicherlich in allen Ländern so? Die folgende Grafik der letzten PISA-Studie hält da dagegen und zeigt da ein anderes Bild. Länder schaffen den Ausgleich unterschiedlich. Nein, Österreich ist im Bildungsbereich nicht vorne bei der Chancengerechtigkeit - eher im Gegenteil:

Die Fragen, die sich daher stellen und die wir gerne in den Austausch bringen würden:

  • Was trägt in Österreich dazu bei, dass bei uns Bildung stärker vererbt wird als in anderen Ländern?

Und für mich dann auch noch eine wesentliche weitere Frage im Sinne von “BID - Gemeinsam Bildung stärken” und einem Demokratieverständnis, wie wir es haben:

  • Was kann die Gesellschaft, aber auch jede Einzelperson, dazu beitragen, damit die Bildungsgerechtigkeit verstärkt erzielt wird?
Quellen: 

https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulsystem.html#:~:text=Das%20%C3%B6sterreichische%20Schulsys... [1]

https://www.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/arbeitundsoziales/bildung/AK-Chancen-Index/Bildun... [2] 
https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/543509/pisa-2022-wie-leistungsniveau-und-chancengleichheit-in-schulsystemen-zusammenhaengen/#:~:text=Im%20Quadranten%20rechts%20oben%20finden%20sich%20L%C3%A4nder,%20die [3]

Autor: Alfred Schierer

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